Open Data für Berlin - Auch eine Chance für die Wirtschaft
23.01.2015: Nach zweieinhalb Jahren in der Warteschleife wird unser grünes "Transparenz- und Informationsfreiheitsgesetz" (TransIFG) endlich im Parlament beraten. Es wird höchste Zeit, denn mit dem Gesetz sind auch viele wirtschaftliche Chancen verbunden
Inspiriert durch den Hamburger Vorstoß eines Transparenzgesetzes hat die Grünen-Fraktion im Sommer 2012 einen Entwurf für ein "Berliner Transparenz- und Informationsfreiheitsgesetz" (TransIFG) in das Parlament eingebracht. Nach fast zweieinhalb Jahren findet nun endlich die erste Beratung in den Fachausschüssen statt: Zunächst wird sich der Ausschuss für Wirtschaft, Forschung und Technologie am Montag, 26. Januar, mit dem Gesetzentwurf befassen.
Aus diesem Anlass haben sich kürzlich die Abgeordneten Benedikt Lux (Innenpolitischer Sprecher), Nicole Ludwig (Sprecherin für Wirtschaft, Haushalt und Tourismus), Bola Olalowo (Wirtschaftspolitischer Sprecher für Innovations- und Technologiepolitik) sowie Thomas Birk (Sprecher für Verwaltungsmodernisierung) mit Walter Palmetshofer und Stefan Wehrmeyer von der Open Knowledge Foundation getroffen. Dabei wurden interessante Aspekte diskutiert, die die Grünen-Fraktion auch in die Beratungen im Ausschuss für Wirtschaft, Technologie und Forschung einbringen wird.
Das Treffen gab Gelegenheit, sich insbesondere zu den wirtschaftlichen Vorteilen einer proaktiven Veröffentlichung von Daten der öffentlichen Hand auszutauschen. Laut einer recht konservativen Schätzung der Technologie Stiftung Berlin (TSB) kann das Land Berlin mit Open Data einen Gewinn von 30 Millionen Euro erwirtschaften. Andere Studien sehen ein weitaus größeres finanzielles Potenzial von bis zu 400 Millionen Euro.
Um einen nachhaltigen Mehrwert für die Stadt zu schaffen, wäre in jedem Fall ein langfristiges Konzept für den Umgang und die Nutzung von Open Data wichtig. Dazu gehört auch, die Berlinerinnen und Berliner in das Thema einzubinden und ihnen die notwendigen Informationen und Handfertigkeiten zu vermitteln, um die Idee einer Smart City anzunehmen und mit Leben zu füllen.
Open Data birgt die Chance die vorherrschende Monopolstellung großer Unternehmen aufzurütteln, indem die Daten frei zugänglich würden und kleineren Unternehmen einen Wettbewerb ermöglichen. Diese neue Konkurrenzsituation fördert letztlich die Qualität der Anwendungen. Neben der Wirtschaft, die dann mit verlässlichen offiziellen Daten arbeiten kann, profitiert aber auch die Verwaltung selbst, indem der Datenaustausch untereinander vereinfacht wird.