Pressemitteilung: Kulturbrauerei soll Konzert von Bounty Killer absagen
01.04.2008: Thomas Birk, lesben- und schwulenpolitischer Sprecher, erklärt: Wir fordern die Kulturbrauerei auf, das Konzert des Reggaemusikers Bounty Killer am 9. April abzusagen.
Wie schon in Großbritannien und Essen sollten auch in Berlin alle Veranstalter einem Künstler, der in der Vergangenheit wiederholt durch homophobe Texte aufgefallen ist, einen Auftritt verweigern. In einem Song forderte er dazu auf, ein Feuer für Schwule zu entfachen. Daran ändert auch eine Erklärung seines Management nichts. Die vorliegende Erklärung relativiert, dass Songs mit gewalttätigen Texten und homophobem Inhalt nur einen kleinen Teil seines großen Musikschaffens ausmache und dass er solche Songs bei seinem Auftritt nicht spielen werde. Diese Erklärung reicht uns nicht aus. Sie entspricht auch nicht der grundsätzlichen Distanzierung von seinen homophoben Songs, wie die Kulturbrauerei sie gefordert hatte. Bounty Killer hat bis heute den "Reggae Compassionate Act" nicht unterzeichnet. In dem Abkommen verpflichten sich Künstler, auf Gewaltaufrufe und "Battyman-Tunes" zu verzichten. Bei seinem Konzert im Münchner "Backstage" am 28. 3. soll er mehrmals Aussagen über "battyboys" gemacht haben (jamaikanisches Schimpfwort für Schwule), obwohl dort die gleiche Erklärung vorlag. Was genau er gesagt hat, darüber streiten sich jetzt die Besucher in Internetforen, aber schwulenfreundlich soll es nicht gewesen sein. Wer anderswo homophobe Texte und Aussagen verbreitet, muss in Berlin nicht sein Geld verdienen.