Pressemitteilung: "Vielfalt sucht Arbeit- aber Arbeit braucht auch Vielfalt"
21.06.2007: Zum 29. Christopher Street Day in Berlin erklären Anja Kofbinger und Thomas Birk, lesben- und schwulenpolitsche SprecherInnen der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen, sowie Yvonne Meyer und Oliver Jütting, SprecherInnen von QueerGrün Berlin:
Wie aktuelle Studien ergeben haben, ist es für Lesben und Schwule noch lange nicht selbstverständlich, sich am Arbeitsplatz zu outen. Noch dramatischer ist die Situation für transidentische Personen oder Menschen mit HIV oder Aids, die in vielen Branchen gar keine Aussicht auf einen Arbeitsplatz haben. Sie erhalten auch von den Jobcentern keine ausreichende Unterstützung. Dabei ist es heute unbestritten, dass eine vielfältige Arbeitnehmerschaft den wirtschaftlichen Erfolg eines Unternehmens steigert. Bündnis 90/Die Grünen unterstützen deshalb die Bemühungen von Unternehmen, Diversity Management einzuführen. Wir halten den Diskriminierungsschutz durch das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz (AGG) für ergänzungsbedürftig. Wir erwarten vom Land Berlin die angekündigten Diversity-Richtlinien für den Öffentlichen Dienst. Um das Klima in Betrieben für Vielfalt zu öffnen, bedarf es weiterer Fortschritte zu mehr Gleichstellung auf allen Ebenen: Die gesetzliche Gleichberechtigung für Eingetragene Partnerschaften und Regenbogenfamilien im Steuer- und Adoptionsrecht muss vollendet werden. Der Artikel 3 des Grundgesetzes soll um sexuelle Identität ergänzt werden. Dazu hat unsere Fraktion einen Antrag für eine entsprechende Bundesratsinitiative eingebracht. In Schulen muss sexuelle Identität mehr thematisiert werden. Neben der politischen Botschaft ist der CSD aber auch ein großes, buntes Fest der Vielfalt. Bündnis 90/Die Grünen werden mit einem Wagen bei der Parade mitdemonstrieren und -feiern. Zahlreiche Prominenz aus Bundes- und Landespolitik, darunter Renate Künast, Volker Beck, Christian Ströbele, Barbara Oesterheld und Sibyll Klotz werden dabei sein.