Bushido: Mit Gewalt gegen Gewalt?

10.09.2007: Am 25. August veranstaltete die Zeitschrift "Bravo" unter dem Motto "Schau nicht weg" ein Konzert gegen Gewalt an Schulen am Brandenburger Tor ausgerechnet mit Gangsta-Rapper Bushido. Das hat meinen öffentlichen Protest provoziert. Bushidos Texte haben nur drei Botschaften: Gewalt, Homophobie und Sexismus.

In seinem Song "Berlin" heißt es: "Berlin wird wieder hart, denn wir verkloppen jede Schwuchtel. (…) Es ist ganz normal, Männer lutschen keine Schwänze." Selbst wenn sich Bushido gegen Gewalt an Schulen ausspricht, verbreitet er in seinen Texten die Botschaft, nach Schulschluss sei der Ring frei fürs "Schwulenklatschen". Gerade schwule Schüler sind laut einer Umfrage des Antigewaltprojektes Maneo hochgefährdet, Opfer homophober Gewalt zu werden.

Folgerichtig meldete Maneo eine Gegendemo an. Bushidos dazu von der Bühne: "Die Wichser können demonstrieren, sich aufhängen, ich scheiß drauf!". Nun fühlte sich Schulsenator Zöllner (SPD) düpiert, der tags zuvor noch auf das Verantwortungsbewusstsein der Veranstalter gesetzt hatte. Er warf der Bravo-Redaktion Missbrauch des Themas vor.

Die Debatte zu Gangsta-Rappern sollte weitergeführt werden. Denn es gibt auch Alternativen im HipHop. Die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen im Abgeordnetenhaus plant für November eine Veranstaltung, bei der HipHop life gespielt wird, der ohne Hass gegen Minderheiten auskommt.

Thomas Birk

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