Pressemitteilung: Denkmalschutz beim Mauertransport "durchlöchert"
10.04.2007: Thomas Birk, Mitglied im Kulturausschuss, erklärt: Die Demontage der Mauerteile am Potsdamer Platz am vergangenen Donnerstag erfolgte nicht sachgemäß.
Es bleibt unverständlich, warum für einen Transport von wenigen Metern von der Stresemannstraße zum Nachbargrundstück am Abgeordnetenhaus, jeweils zwei Löcher in die 15 Mauersegmente gebohrt werden mussten. Die Erklärung, dass bei der Errichtung der Mauer zum Transport auch solche Löcher in den Beton geschlagen wurden, ist nicht hinreichend. Heute befinden sich Malereien auf den Segmenten, die es zu schützen galt. Auch die runden Kappen auf der Mauer sind verschwunden.
Die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen konnte gerade erst vor zwei Wochen ein Mauersegment in Brüssel bewundern, dass von Erich Stanke als Geschenk an die damalige EU-Kommissarin Michaele Schreyer (Grüne) dorthin transportiert worden war. Es steht nun an exponierter Stelle in einem Park direkt neben dem Europäischen Parlament. Dieses Mauerteil überstand den Transport über 700 km unbeschadet. Dagegen erlitten die Segmente am Potsdamer Platz unwiederbringliche Schäden. Wir werden in der aktuellen Viertelstunde des Kulturausschusses am kommenden Montag erfragen, wie das Landesdenkmalamt einen solchen Umgang mit einem Denkmal rechtfertigt.