Prekäre Verhältnisse an Musikschulen beenden
23.04.2013: Thomas Birk, MdA und Mitglied im Musikschulbeirat, sagt zum Protest der MusikschullehrerInnen:
Der Senat und die Regierungsfraktionen müssen endlich in einen konstruktiven Dialog zur Zukunft der Berliner Musikschulen eintreten.
92 Prozent des Unterrichts an Musikschulen wird von Honorarkräften geleistet. Mindestens die Hälfte von ihnen arbeitet in arbeitnehmerähnlichen Verhältnissen. Trotz Studiums ist ihr Einkommen so gering, dass viele von ihnen im Alter auf Grundsicherung angewiesen sein werden. Der neue Honorarvertrag, den alle Honorarkräfte unterschreiben sollen, verschlechtert ihre Lage noch weiter.
Die MusikschullehrerInnen fordern deshalb zu Recht eine bessere soziale Absicherung mindestens durch Tarifverträge für die arbeitnehmerähnlichen Honorarkräfte. Dies haben acht Bezirksverordnetenversammlungen und ein SPD-Landesparteitag bereits beschlossen. Ein gemeinsamer Antrag aller Oppositionsparteien dazu liegt seit acht Monaten vor, doch aus dem rot-schwarzen Regierungslager gibt es nur Zeichen der Ablehnung.
Berlin muss sich aber auch darüber hinaus ehrlich machen: Menschen, die dauerhaft an Musikschulen arbeiten, steht eine Anstellung zu. Nur so kann der umfangreiche pädagogische Auftrag der Musikschulen erfüllt werden. Dieses Problem können die Bezirke nicht allein lösen.